Pro Natura BL sagt Ja zur Zersiedelungsinitiative
Vor über 100 Jahren haben unsere Vorfahren den Wald gerettet, indem sie ihn quantitativ und qualitativ schützten. Wird seither ein Stück Wald trotzdem für andere Zwecke genutzt, muss Realersatz geleistet werden.
Heute ist der Wald in seiner Fläche nicht mehr gefährdet, sondern dehnt sich sogar noch aus. Bedroht ist aktuell nicht mehr die Waldfläche, sondern das Offenland. Nicht nur durch die Ausdehnung des Waldes, sondern vor allem wegen der Zunahme des überbauten Landes und der fortschreitenden Ausdehnung der Bauzonen.
Seit 1985 wurden in der Schweiz 584 km2 überbaut, was der Fläche des Genfersees entspricht. Pro Tag ergibt dies eine Fläche von acht Fussballfeldern, die unter Beton verschwindet! Aufgrund der stetig wachsenden Bauzonen wird weiterhin grossflächig, verschwenderisch und zerstreut gebaut. Die Folgen für unser Offenland sind verheerend. Tagtäglich verschwinden immer mehr wertvolle Naherholungsgebiete, fruchtbare landwirtschaftliche Nutzflächen und natürliche Lebensräume für Flora und Fauna.
Wiederholen wir die Pioniertat unserer Vorfahren und sagen JA zur Zersiedelungsinitiative, diesmal zugunsten des Offenlands und damit zum Schutz unserer Lebensgrundlagen.
NEIN sagt Pro Natura Baselland hingegen zur Vorlage zum Planungsmehrwert. Die Mehrwertabgabe müsste aufgrund der vor 6 Jahren vom Volk gutgeheissenen Revision des Raumplanungsgesetzes schon längst eingeführt sein. Der Kanton und die Gemeinden sollen auch davon profitieren, wenn durch öffentliche Planungen Grundstücke einen höheren Wert bekommen.
Der Landrat hat diese Abgabe auf einem Tiefstwert von 20 Prozent des neuen Bodenmehrwertes festgesetzt, womit die Lenkungswirkung in den Gemeinden auf der Strecke bleibt. Die Zersiedelung wird weiterhin ungebremst weitergehen.
Kontaktpersonen:
Meret Franke, Präsidentin Pro Natura Baselland, Tel. 079 732 29 86
Stefan Grichting, Geschäftsführer Pro Natura Baselland, Kasernenstr. 24, Postfach,
4410 Liestal, Tel. 061 921 62 62, @email