Rotflüglige Schnarrschrecke auf Deutschem Enzian Beat Schaffner
Landwirtschaft

Kulturlandaktion Baselland-Solothurn Hase & Co.

Innerhalb der Aktion Hase & Co. wird die ganze Artenvielfalt gefördert, insbesondere Kleintiere und seltene Pflanzen.

Die Artenvielfalt im Landwirtschaftsgebiet steht trotz Anreizen zur Biodiversitätsförderung unter Druck! Zusammen mit der Landwirtschaft setzen sich Pro Natura Baselland und Solothurn mit der 10-Jahresaktion Hase & Co. für ein arten- und strukturreiches Kulturland ein. Das Aktionsgebiet umfasst den Kanton Baselland sowie die Solothurner Bezirke Dorneck, Thierstein und Thal.

Ziele:

  • Sicherung und Förderung von ökologisch wertvollen Grenzertragsflächen (v.a. artenreiche Wiesen und Weiden) und Optimierung der Pflege durch Vermittlung von geeigneten Maschinen und Weidetieren sowie Arbeitskräfte für zeitlich begrenzte Einsätze. Dabei sehen wir uns als zusätzliches Modul, welches die Grundstruktur der BFF ideal und gezielt ergänzt.  
  • Etablierung von Natur- und Landschaftspflege als akzeptierter und geachteter Betriebszweig auf Landwirtschaftsbetrieben.
  • Ökologische Aufwertung  der Kulturlandschaft auf der ganzen Fläche des Kantons Baselland und der Solothurner Bezirke Dorneck, Thierstein und Thal.

Situation:

Im Landwirtschaftsgebiet sind zwei Tendenzen feststellbar:

  • Die produktiven Flächen werden intensiviert
  • Die restlichen Flächen werden vernachlässigt. Sie verarmen oder sie verganden und wachsen ein.

Von 2005 bis 2017 hat die Fläche der Naturwiesen im Kanton Basel-Landschaft um 554 ha abgenommen. In der gleichen Zeit hat der Privatwald um 389 ha zugenommen. Der Wald wächst immer mehr in extensive Wiesen und Weiden hinein, welche zwar nicht sehr produktiv sind, dafür aber ökologisch sehr wertvoll. Grund dafür ist vor allem der Kostendruck in der Landwirtschaft: Es lohnt sich immer weniger, die geringen Futtererträge solcher Flächen zu nutzen. Im Gegensatz zu früher ist der Landwirt heute beim Heuen häufig alleine.

Das Mähen, Zetten, Schwaden und Zusammennehmen erfolgen weitgehend maschinell. Weil konventionelle Maschinen im Hang oft überfordert sind, werden steile, aber ökologisch wertvolle Wiesen oft nicht mehr häufig genug gemäht und verbuschen allmählich. Dies auf Kosten vieler licht- und wärmeliebenden Tiere und Pflanzen, die in den steilen und mageren Wiesen leben.

Bund und Kanton versuchen mittels Direktzahlungen, die Pflege dieser oft steilen Flächen sicherzustellen und entschädigt die Landwirte für den grossen Aufwand. Finanzielle Unterstützung genügt aber nicht, es braucht auch technische Hilfe. Mit modernen Hangmähern lassen sich die steilsten Wiesen schonend und effizient bewirtschaften. Auf der Homepage www.hang-bl.ch vermitteln wir solche Maschinen für den überbetrieblichen Einsatz.

Bei schon verbuschten Flächen ist der Einsatz von Ziegen oder robusten Rinderrassen wie beispielsweise Schottische Hochlandrinder zu empfehlen. Diese fressen auch Gehölze und Brombeeren. Die vernachlässigten Flächen sollen in erster Linie durch Landwirtschaftsbetriebe mit Direktzahlungen des Bundes besser gepflegt werden und nur in Ausnahmefällen und zeitlich beschränkt mit anderen Pflegeequipen wie Sozialfirmen, Zivildienstleistende oder Freiwillige. Wenn die Flächen QII-Qualität erreichen, ist mit geeigneten Maschinen und Tieren dank der Direktzahlungen gemäss einer Studie von Agrofutura in der Regel die Pflege für die Landwirte profitabel.

Aktivitäten: